Arschan-Kurgan

Arschạn-Kurgan,

 

Aržạn-Kurgan, vorgeschichtliche Grabanlage im Zentrum des Tuwinischen Beckens in Südsibirien, bei dem Dorf Arschan, Tuwinien (Russische Föderation). Der 1971-74 ausgegrabene Kurgan hat besondere Bedeutung für die Frühgeschichte der nordeurasiatischen Steppennomaden (Skythen, Saken). Das um 650 v. Chr. über einer heiligen Quelle (= Aržan) als steinerner Rundturm (80 m Durchmesser, 3-4 m Höhe) errichtete Fürstengrab mit aufwendiger Innenkonstruktion barg wichtige Funde: in der aus Lärchenholz gezimmerten Zentralkammer die Skelette eines Königspaars sowie von sechs Gefolgsleuten und sechs Leibpferden; in den 40 Nebenkammern weitere elf Gefolgsleute und rd. 150 Pferde; trotz früherer Plünderungen durch Grabräuber fanden sich noch Schmuck, Waffen und Zaumzeug aus Metall sowie Reste von prachtvollen Stoffen, Wandbehängen, Teppichen und Pelzwerk; im Umkreis des Turmhügels weitere Funde, vermutlich Überreste von Totenfeiern. Besonders das im Tierstil verzierte Zaumzeug stellt eine Verbindung zwischen dem Arschan-Kurgan und sakischen Kurganen in Kasachstan her. (Steppenkunst)